Erster Einsatz, erstes Ergebnis

Die Hammer A3-41 ist (endlich) einsatzbereit. Nach dem festgestellten Transportschaden des zuführenden Abrichttisches, wurde dieser gestern durch einen Techniker gegen einen Neuen getauscht und die Maschine eingestellt.

Buche 1000 x 350 x 64 mm, nach der Vorarbeit die Baumkante zu entfernen und auf die benötigte Länge zu kürzen.

Heute war es endlich soweit, das erste Brett mit der Hammer A3 zu bearbeiten. Die Maschine verspricht eine gute Arbeitsbreite, also sollte das auch getestet werden. Ein Stück Buchenholz liegt bereit und aufgrund des Gewichts verzichte ich, bei diesem ersten Versuch, auf ein längeres Stück. Wäre das kein Test, würde ich das Werkstück nicht so breit wählen. Je nachdem ob ich daraus Bretter, Tischbeine oder Platten herausbekommen will, würde ich dieses Stück in zumindest drei bis fünf gleich breite Balken aufteilen.

Die Abnahme stelle ich auf etwa 1 mm und ich führe das Holz mit einer flachen Seite über den Abrichttisch. Den allerersten Durchgang wähle ich immer bis maximal 1 mm, um mir ein Bild davon zu machen, wieviel Holz abgehobelt wird und wie die weiteren Einstellungen sein sollen. Die Einstellung scheint nicht verändert werden zu müssen und ich wiederhole den Vorgang sooft, bis ich wirklich eine glatte, homogene  Oberfläche bekomme. Das gelingt nach nur wenigen Durchgängen. Fun fact am Rande, das Holz ist so stark, dass es gerade noch so durch die ganz nach oben gedrehte Sicherheitsbrücke geschoben werden kann, selbst ein Blatt Papier hätte nicht mehr dazwischen gepasst.

Der nächste Arbeitsschritt ist, die erste seitliche Fläche in 90° abzurichten. Auch das gelingt in wenigen Wiederholungen und das ist nicht zuletzt wegen des hohen Gewichts des Holzes vorteilhaft. Das Teil wiegt einige Kilogramm und das schön, durchgehend am Anschlag zu führen ist doch eine Herausforderung. Mit Ruhe und gewissenhaftem, konzentriertem Arbeiten ist das gut zu schaffen.

Dass wenig Holz abgehobelt werden muss, reduziert den Abfall und lässt mehr Holz für die weitere Verarbeitung über. Etwas später gehe ich detaillierter auf dieses Thema ein.

Eine erste Prüfung mit einem Ulmia Winkel, meine Referenz in der Holzbearbeitung, zeigt ein perfektes Ergebnis.

Nachdem die ersten beiden Seiten fertig sind, fehlen noch zwei Seiten, um ein vollständig gehobeltes Brett zu bekommen, der an allen Kanten 90° hat und dessen Oberflächen seidenglatt sind. Um das Holz im Dickenhobel weiterverarbeiten zu können, muss es mit der Formatkreissäge doch schmaler gesägt werden. Die Höhe, die durch den Hobel geführt werden kann, ist mit 227 mm begrenzt. Ich entscheide mich das nicht vollständig auszunutzen und säge auf 220 mm Breite.

Gleich nach dem ersten Durchgang in dieser Höhe ist das Holz fertig gehobelt, ich entscheide mich dennoch für einen zweiten Durchgang und das Ergebnis ist tadellos. Zu guter Letzt wird der Tisch des Dickenhobels auf 60 mm eingestellt und wieder in zwei Durchgängen erhalte ich ein perfektes Ergebnis mit einer Brettstärke von 58 mm. Ausgehend vom Schnittholz, das 64 mm hatte, ist die Ausbeute wirklich gut. Bei Holz das verdreht oder mehr gebogen ist, kommt es durchaus vor, dass nur 50 mm oder 45 mm überbleiben und der Rest im Auffangsack der Absauganlage landet. In der Regel bekomme ich aus 65 mm Schnittholz/Massivholz, zwei Platten mit einer Stärke von jeweils 19 mm bis 22 mm (je länger das Holz ist, desto mehr muss ich üblicherweise hobeln).

Darüber hinaus kann Holz auch so verwunden sein, dass es zunächst in kleinere Werkstücke aufgeteilt werden muss, um es sinnvoll zu verarbeiten. Das ist ganz besonders unter einem Sicherheitsaspekt zu verstehen, denn wenn das Holz auf dem Tisch erheblich wackelt und Spiel hat, können überraschend und unerwartet deutliche Unterschiede des Widerstands beim Vorschub auftreten. Wenn Holz mit einem gewissen Druck über die Hobelwelle geschoben wird, führt das unter Umständen zu einer ruckartigen, unvorhersehbaren Beschleunigung, wenn der Widerstand deutlich reduziert ist, weil über eine längere Strecke sehr viel weniger oder gar kein Holz von der Hobelwelle abgenommen wird. Das kann dazu führen, dass man selbst aus der Balance kommt und man instinktiv umgreift oder versucht sich abzustützen, mit all den damit verbundenen Gefahrensituationen, in Bezug zu diesen Maschinen.

Meine persönliche Arbeitsweise, speziell an der AD (Abricht-Dickenhobelmaschine) ist, so wenig wie möglich, soviel wie nötig pro Arbeitsgang zu hobeln. Dazu nutze ich das Gehör, um zu merken, wie schwer oder leicht sich die Maschine bei der vorgegebenen Abnahmehöhe tut. Bei der Buche ist, allein aufgrund des Gewichts des Holzes, mehr Kraftaufwand nötig um gleichmäßig über die Hobelwelle zu kommen, die eingesetzte Kraft sagt daher nichts darüber aus, ob man mehr oder weniger abnehmen sollte, schneller oder langsamer arbeiten muss. Aber man hört das gute Hobelergebnis regelrecht, wenn über die gesamte Länge der gleiche sonore Klang des Hobelschnitts wahrzunehmen ist. Kleinere Schnapper oder wenn bei einem Astloch eine leichte Veränderung der Tonhöhe zu bemerken ist, dann weiß ich schon, bevor ich mir das Ergebnis ansehe, dass hier Ausrisse oder schlecht geschnittene Fasern sind. Das ist das untrügliche Zeichen, dass zuviel Höhe eingestellt war und/oder zu schnell gearbeitet wurde. Bei so schweren Teilen wie der vorliegenden Buche kann zu schnelles arbeiten fast ausgeschlossen werden. Man müsste schon brutal grob arbeiten um das Teil mit Tempo über den Hobel zu bekommen.

Das Holz, dass nach erfolgreichem Hobeln am Werktisch liegt, kann für weitere Arbeitsschritte bedenkenlos verwendet werden und das Ergebnis mit der Hammer A3 ist über jeden Zweifel erhaben.

Die Oberflächengüte muss ich einfach mit perfekt beschreiben, ein anderes Adjektiv fällt mir dazu nicht ein. Die Arbeitsgenauigkeit ist akkurat und die Prüfung mit dem Ulmia Winkel zeigt, wie zu erwarten, vier exakt rechte Winkel an den Kanten. Selbst mit einem Paulimot 00er Winkel, den ich sonst nur zum Einstellen der Maschinen benutze, liegt ein, für Holzbearbeitung, perfektes Ergebnis vor.

Es gibt, zugegeben, Abricht-Dickenhobeln die mehr Schnick-Schnack (elektronische Höhenverstellung, schnelleren Vorschub) haben, im Detail bessere Lösungen (abknickbare/teilbare Schutzbrücken) bieten aber diese Maschinen liefern kein besseres Arbeitsergbnis am Holz. Mir kommt es genau darauf an, das perfekte Ergebnis, ein perfekt abgerichtetes und gehobeltes Holz. Ich bin wirklich überzeugt den Nutzern mit der Hammer A3-41 eine Maschine zur Verfügung zu stellen, mit der sie perfekte Ergebnisse als Basis für ihre Projekte bekommen.

 

Was könnte man mit diesem Testergebnis nun anfangen?

Möchte man das Brett wie es ist verwenden, könnte es durchaus zB ein Teil eines Bettkastens werden. Bei diesem Stück gehe ich von zwei Platten je 25 mm bis 27 mm aus, das würde zwei schöne Ablageflächen oder Wandregale ergeben. Zu einem Stück zusammengesetzt könnte daraus zB eine schöne massive Tischplatte für einen Couchtisch mit 1.000 x 400 x 26 mm werden. Mit diesen Maßen könnte daraus auch ein kleiner Laptoptisch entstehen oder sie dient als Deckplatte für eine Kommode. Hobelt man das abgetrennte Stück (das zu hoch für den Dickenhobel war) ebenfalls auf das Maß und fügt das hinzu, bekommt man eine Tischplatte für einen kleinen Esstisch oder eine Platte für einen Schreibtisch.

 

Die fertig abgerichtete und gehobelte Platte aus massiver Buche mit den Maßen 1.000 x 218 x 58 mm

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