Die Neue ist endlich da.
Morgens um etwa 8:45 Uhr stand der LKW vor der Tür und mit an Bord der Neuzugang, eine Hammer A3-41. Nach dem Öffnen der Ladebordwand die erste schlechte Nachricht, ein riesiger Metallkasten liegt bzw. lehnt auf der Maschine, genauer gesagt auf einer Ecke. Ein Verteilerkasten fiel um und die Hammer hat den Koloss „aufgefangen“. Mit vereinten Kräften ist es gelungen, das völlig mangelhaft verladene Metallgehäuse aufzuwuchten und einen ersten Blick auf mögliche Schäden zu riskieren. Oberflächliche Schäden sind sichtbar, vielleicht nur ein optischer Mangel, was ich nicht sagen kann ist, ob der Tisch verzogen wurde, das muss der Techniker beurteilen, der nächste Woche die Maschine einstellen soll. Aber den Transportschaden kann man nicht wegdiskutieren, so habe ich die Maschine nicht bestellt, nicht gekauft und sicher auch nicht bezahlt.
Der Fahrer bemühte sich, das herunterzuspielen und zur Demonstration, es sei doch nicht so schlimm, schlug er mit der Hand auf den Tisch, mit den Worten „Das macht nichts, das ist stabil genug.“ Innerhalb einer Zehntelsekunde forderte ich ihn mit ziemlich deutlichen Worten auf, damit aufzuhören, auf eine eingestellte Präzisionsmaschine zu schlagen, die im 1/100 mm Bereich justiert wurde. Dabei zeigte mein Blick wohl eindeutig, was ich von solchen Aktionen und von solchen Typen halte, die fremdes Eigentum derart gering schätzen.
Durchatmen.
Die Maschine steht letztendlich auf der Palette festgeschraubt in der Werkstatt. Überraschend, denn der Fahrer scheint in keinen von mir beobachteten Anforderungen an seinen Job ein besonderes Talent zu haben. Die kläglichen Versuche die Maschine in der Werkstatt zu rangieren habe ich umgehend abgebrochen, andere Geräte und Einrichtungen hätten sonst definitiv darunter gelitten.
Zu zweit haben wird dann die Maschine so positioniert, dass sie in etwa auf die Stelle kommt, wo sie stehen soll und begonnen sie auszupacken.
Das Teil ist schwer, 400 kg auch nur anzuheben ist ein Kraftakt, vor allem wenn das niemals über die Tische passieren darf. Das Ziel ist wohl klar, die Maschine soll runter von der Palette, die Frage ist nur, wie?
Die Nachdenkpausen überspringe ich und erzähle, wie es gelang, die Hammer A3-41 ohne Gefahrenmomente von dieser Bühne zu bekommen. Schritt eins war, die mitgelieferte Fahreinheit zu montieren. Dazu haben wir die hintere Abdeckung entfernt und damit eine Möglichkeit gehabt, die Maschine mit der Hand anzuheben, um die Räder auf die durchführte Achse aufzuschieben und zu befestigen. So war es leichter, die Maschine nach hinten zu rollen und zu schieben, um sie über eine provisorische Treppe in eine gekippte Stellung zu bekommen. So weit, um mit dem Hubwagen die Maschine etwas anzuheben und zu stabilisieren, um die Palette entfernen zu können.
In dieser Position haben wir die vorderen Füße montiert und dann die Maschine langsam abgesenkt.
Etwas messen war dann nötig, um die Maschine so platzsparend wie möglich aufzustellen und trotzdem ausreichend Platz zu haben, um ordentlich abrichten und Dickenhobeln zu können.
Die ganze Aufstellung der Maschine geschieht, vermutlich untypisch für Heimwerker, nachdem ich die Gebrauchsanweisung durchgelesen hatte. Viel Substanzielles steht leider nicht drinnen, nur die Angabe, wie die seitliche Gleitschiene montiert werden muss, ist wirklich hilfreich.
Der Schutz der Tische wurde entfernt und die Oberfläche entfettet und mit Silbergleit behandelt. Bis auf die leicht angeschlagene Ecke sind die Tische auf den ersten Blick in tadellosem Zustand.
Der Schlauch der Absauganlage mit dem passenden Durchmesser von 120 mm wurde montiert. Nachdem der Schutz der Hobelwelle abgenommen wurde und die Maschine an den Strom angeschlossen wurde, konnte die korrekte Drehrichtung der Hobelwelle im Betrieb feststellt werden. Bis der Techniker die Einstellung der Maschine vornimmt, war das auch die einzige Inbetriebnahme der Maschine zu Kontrollzwecken.
Der Hobelanschlag war inklusive der Gleitschiene schnell montiert und natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen den Anschlag, unter Kontrolle mit einem Paulimot 00er Präzisionswinkel, durchgehend auf exakt 90° zu bringen.
Fehlt noch der Austausch des vormontierten Drehrads gegen das mitgelieferte Drehrad mit der Digitaluhr. Hier zeigt sich die Unzulänglichkeit der Gebrauchsanweisung am deutlichsten. Im Kapitel Aufbau wird erwähnt, dass für Montage der Digitaluhr nach der Anleitung „Aufbauanleitung der Digitaluhr“ vorgegangen werden soll, aber die befindet sich überhaupt nicht in den Unterlagen. Ich gebe es irgendwann auf, danach zu suchen, dabei hätte ich schon gerne gewusst, in welcher Position der Tisch am besten sein soll, um möglichst genau zu arbeiten. Ich entschied mich, den Tisch an die höchste mögliche Position zu drehen, um dort die Uhr einzusetzen.
Nebenbemerkung: Die Digitaluhr und das Drehrad werden in unterschiedlichen Paketen beigelegt. Man muss zunächst die Abdeckung vom Drehrad entfernen, dann das Drehrad montieren, um später die Digitaluhr einzusetzen und mit einer Madenschraube zu befestigen.
Der Tisch ist also auf 4 mm hochgedreht und die Digitaluhr wird durch drehen ebenfalls auf diesen Wert gebracht. Eine volle Drehung bedeutet eine Änderung von 2 mm an der Anzeige. Nach dem einsetzen kann die Uhr bis zum festziehen der Madenschraube noch bewegt bzw. gedreht werden, um den Zeiger möglichst genau anzeigen zu lassen. Bis zum tiefsten Punkt des Tisches arbeitet die Uhr präzise und eine Einstellung im < 1/10 mm Bereich ist machbar.
Ja, es wird Freude machen, mit solch einer Maschine zu arbeiten. Damit die Arbeit auch tatsächlich gute Resultate liefert, hat die Maschine die Silent Power-Hobelwelle und ich bin wirklich gespannt wie die Ergebnisse aussehen werden und wie sich das Holz dann anfühlt. Zunächst muss jedoch der Transportschaden begutachtet werden und wie sich herausstellt, muss der zuführende Tisch getauscht werden.
Damit die Späne gut abgesaugt werden, habe ich extra eine neue Absauganlage installiert – das ist eine ganz eigene Geschichte, die mehr als ausuferte, aber doch (rechtzeitig) geschafft wurde. Kurzum, mit der neuen Absaugung spürt man bei der Hobelwelle, wie abgesaugt wird, der Luftstrom ist mehr als deutlich. Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt, es wird helfen, die Werkstatt span- und so gut es geht staubfrei zu halten. Dazu aber an anderer Stelle mehr dazu.
Um nichts dem Zufall zu überlassen, wurde noch ein gut dimensioniertes Luftreinigungssystem aufgehängt, das dafür sorgen soll, auch die letzten Staubpartikel aus der Luft zu filtern. Damit möchte ich auch verhindern, dass sich in der Werkstatt Staub auf Maschinen, Werkzeug und Geräten sammelt und natürlich, dass die Atemluft so sauber wie möglich ist.